
Aizome
Kim Boske - Aizome
Ausstellung vom 27. Januar bis 17. Juni, geöffnet jeden Freitag und Samstag von 13 bis 19 Uhr
Auf der japanischen Pilgerinsel Shikoku hat Kim Boske die Gewässer des Akui Gawa fotografiert. Der Fluss spielt eine zentrale Rolle in dem Werk, das die Künstlerin speziell für De Utrecht geschaffen hat. Kim Boske zeigt geschichtete fotografische Bilder auf traditionellem Washi-Papier und hauchdünnen Leinwänden, die in natürliches japanisches Indigo getaucht sind. Die Arbeit bezieht sich auf alte, fast vergessene Verfahren. In der Ausstellung geht es um die Wertschätzung dieses Handwerks und die Ehrfurcht vor der Natur.
Ein Aizome ist nicht nur ein Färbebad. M…
Kim Boske - Aizome
Ausstellung vom 27. Januar bis 17. Juni, geöffnet jeden Freitag und Samstag von 13 bis 19 Uhr
Auf der japanischen Pilgerinsel Shikoku hat Kim Boske die Gewässer des Akui Gawa fotografiert. Der Fluss spielt eine zentrale Rolle in dem Werk, das die Künstlerin speziell für De Utrecht geschaffen hat. Kim Boske zeigt geschichtete fotografische Bilder auf traditionellem Washi-Papier und hauchdünnen Leinwänden, die in natürliches japanisches Indigo getaucht sind. Die Arbeit bezieht sich auf alte, fast vergessene Verfahren. In der Ausstellung geht es um die Wertschätzung dieses Handwerks und die Ehrfurcht vor der Natur.
Ein Aizome ist nicht nur ein Färbebad. Man muss ein Aizom machen, es pflegen, es wochenlang verwöhnen, es sanft wie ein Baby behandeln und vor allem: nicht zu viel machen. Jedes Indigobad hat seinen eigenen Charakter, und den muss man genau beobachten.
Kim Boske nahm mehrmals an einem Artist-in-Residence-Programm in Japan teil, und zwar in dem abgelegenen Dorf Kamiyama, was wörtlich übersetzt "Berg der Götter" bedeutet. In dem Bergdorf gibt es überall Wasser. Der Fluss Akui Gawa trägt es von seiner Quelle in 1.500 Metern Höhe gurgelnd, schwappend, glucksend und sprudelnd knapp zweihundert Kilometer durch die Berge nach Nordosten. Wie schön ist es, wenn Boske die Fotos, die sie vom Wasser des Akui macht, in ein Indigobad tauchen kann, das aus Pflanzen hergestellt wird, die an den Ufern der Flüsse auf Shikoku wachsen? Wie gut kann das fotografierte Wasser auf ihren Fotos seine Tangente in der Farbe der Pflanzen finden, die ihr Leben eben diesem Wasser verdanken? Alle Dinge greifen ineinander.
"Wenn ich mir diese Drucke ansehe, ist es, als würde ich eine Fata Morgana sehen. Ich sehe Atmosphäre. Ich sehe Formen, die mir vertraut sind, sich aber gleichzeitig dem entziehen, was ich kenne. Ich sehe Schatten und Licht. Ich sehe Finger, blattförmige Motive, Felsen, Schaum und Asche. Ich sehe Wasser so, wie ich es in meinen Träumen gesehen habe: Es kann alle Formen annehmen und alle Formen können sich unter der Oberfläche verbergen. Alles, was ich jemals im Wasser gesehen habe, kommt in diesen Drucken zusammen. Stück für Stück, Schicht für Schicht, nebeneinander, untereinander, unterschiedlich und doch gleich".
-aus dem Buch Aizome
Die Kunstkritikerin Lucette ter Borg schrieb den Essay für das gleichnamige Buch, das ab 27. Januar bei De Utrecht erhältlich ist. Der Videofilmer Jonathan Sipkema und der Fotograf Tom van Huisstede haben einen kurzen Dokumentarfilm über Kim Boske und die Entstehung ihrer Werke gedreht, der die Ausstellung begleitet.
Boske lebt und arbeitet in Amsterdam. Sie wurde 1978 in Hilversum geboren und schloss 2005 ihr Studium an der Königlichen Kunstakademie in Den Haag mit Auszeichnung ab.
Seit der Eröffnung im Jahr 2021 lädt De Utrecht Künstler ein, Werke zu schaffen, die in einen Dialog mit dem Gebäude treten. Ein Einzelvortrag, ein Buch und ein Mini-Dokumentarfilm ergänzen einander.
Wann
- Jeden freitag und samstag bis zum 17. juni 2023 von 13:00 bis 17:00
Preise
- 3,50 €
- Bezahloptionen: Bar, PIN, Online